Da wir uns mit Jason zur Schlüsselabgabe zur Mittagszeit verabredet hatten, fuhren wir ohne Frühstück in die Stadt und machten uns zunächst auf den Weg zu einem uns von Jason empfohlenen Buchladen, der aber, wie sich dann rausstellte, auf Horror-Bücher spezialisiert war. Weiter ging es daraufhin zum neuen Apartment, wo wir auf Jason trafen. Er ließ noch kurz die Wohnungsschlüssel in einem Hardware-Store nachmachen (was hier OHNE den Ausweis vorzuzeigen geht) und überreichte uns dann je drei Schlüssel (2x Haustür, Zimmertür).
Kurz zuvor wurden wir das erste Mal bestohlen. Nicht etwa von einem bösen Amerikaner, sondern von einem simplen Geldautomaten. Beim Ausgeben des Geldes trat plötzlich ein Error auf und der Vorgang wurde abgebrochen. Auf der Quittung stand, dass uns der Automat 20 Dollar ausbezahlt hätte. In Wirklichkeit hatten wir aber überhaupt kein Geld bekommen. Da die Bankgesellschaft anscheinend keine Bankfilialen hier in Kalifornien hat, können wir uns nicht beschweren gehen. Wir werden den Fehler aber PlusCard melden, die in Deutschland für die Abwicklung der Kreditkartengeschäfte zuständig ist. Normalerweise sollte sich das Geld zurückbuchen lassen.
Nach unserem Treffen mit Jason holten wir uns in einer kleinen Bäckerei zwei frische, warme Sandwiches mit grünem Salat. Diese waren zwar recht teuer, aber man konnte sich aufgrund der guten Qualität sowieso nicht beschweren. Wir setzten uns zum Essen in den Mission Dolores Park der von vielen jungen Menschen besucht wird und gerade bei dem sonnigen Wetter auch gut gefüllt ist.
Wir gingen dann noch einmal zum neuen Apartment, um mit Jason über die Bezahlung der Miete per PayPal zu sprechen. Er lief mit uns eine Weile die Straße entlang, während wir die Sozialsysteme in Deutschland und den USA verglichen. Als Jason dann abbog, ruhten wir kurz in Noisebridge aus und überlegten, wie wir den weiteren Halloween-Tag verbringen könnten.
Weiter ging es mit dem muni-Bus Richtung Meer. muni ist die Verkehrsgesellschaft in San Francisco und verfügt über S- und U-Bahnen, sowie Busse. Nach einer kurzen Strecke zu Fuß kamen wir am Yacht-Hafen an. Nicht weit davon entfernt beginnt der große Strand, der sich bis fast zur Golden Gate Bridge ersteckt. Da es schön warm war, zogen wir unsere Schuhe aus und liefen barfuß am Strand entlang. Das Wasser war angenehm kühl und stand uns teilweise kniehoch. Irgendwann drehten wir um und liefen die selbe Strecke zurück.
Wir wollten dann eigentlich mit dem Bus zum Civic Center fahren, doch der Bus kam nicht. Es war also wieder einmal Laufen angesagt, während das 4. Finalspiel im Baseball lief. Benny bekam – via Twitter-Feed der SF Giants – immer die neusten Informationen zum Spiel auf sein Handy. Und dann vollbrachten wir noch eine gute Tat. Eine ältere, blinde Dame suchte nach Starbucks. Wir begleiteten sie deshalb ein Stück die Straße entlang. Am Starbucks angekommen wurden wir dann von einer jungen Frau mit einem „Sweet!“ für unsere Hilfe bewundert. Lohnt sich also doch, mal anderen zu helfen.
Schließlich fuhren wir dann nach insgesamt 18 km Laufstrecke mit BART wieder zurück nach Richmond zum Hotel.