Golden Gate bei Nacht

Da wir San Francisco nun auch abends unsicher machen können, haben wir heute die Chance einfach einmal genutzt und sind kurz nach 18 Uhr aus unserer Unterkunft aufgebrochen. Obwohl wir bereits im Vorfeld eine Fahrtroute ausgesucht hatten, entschieden wir uns, dem Tipp eines Herrn am Bahnsteig folgend, doch kurzfristig um und fuhren den ersten Teil der Strecke Bus statt U-Bahn.

Im ersten Bus war das Kartenlesegerät defekt, was durch einen großen gelben Zettel mit viel Text zu erkennen war. Also Karte kurz vorgezeigt und weitergegangen. Wir fragten den Fahrer nach der weiteren Route und er zeigte uns, wo wir aussteigen mussten. Dann ging es mit dem nächsten Bus eine kurze Strecke weiter.

Nachdem wir auch aus diesem Bus ausgestiegen waren, hieß es nun, die Haltestelle für den zweiten Bus ausfindig zu machen, was uns dank vielen offenen WLANs schnell gelang. Während wir warteten, fuhren an der Haltestelle noch eine Reihe von Reisebussen ein, aus denen einzelne Fahrgäste ausstiegen. Einer der Gäste holte aus dem Seitenfach des Busses seine Taschen und trat mit dem Fuß gegen das Fach, um es zu schließen.

Als nach einer kurzen Wartezeit der zweite Bus einfuhr, hielten wir – wie üblich – unsere Monatskarten (Clipper Card) an das Kontrollgerät am Eingang. Manchmal funktioniert die Erkennung nicht sauber, was sich – als Fabian gerade an der Reihe war – durch ein lautes, rhythmisches Piepen bemerkbar machte, welches nicht mehr aufhörte. Der Fahrer winkte Fabian und mich also durch und fuhr – das Piepen immer noch aktiv – los.

Einige Fahrgäste uns gegenüber scherzten zu Fabian, was er denn angestellt hätte, erfreuten sich an seinem „I’m sorry!“, und waren erleichtert, als etwa drei Haltestellen weiter das Gerät für etwa 10 Sekunden verstummte, um prompt nach dem erleichterten Aufatmen der Fahrgäste von Neuem zu beginnen. Dann erreichten wir zum Glück auch schon den Aussichtspunkt neben der Golden Gate Bridge.

Dort machten wir erst mal eine Reihe Bilder, was sich aber aufgrund der Dunkelheit als schwierig erwies. Eine Reihe Touristen – jene, die im Bus uns gegenüber saßen – fragten uns zudem, ob wir kurz von ihnen ein Foto machen könnte, was Benny auch gern erledigte, wollte Fabian doch keine fremden Geräte anfassen: Nicht, dass die auch noch anfangen zu piepen!

Nach dem die Fotosession am Fuße der Brücke abgeschlossen war, betraten wir die Brücke, um ein kurzes Stück die schöne Aussicht über die Bay zu genießen. Auch hier schossen wir wieder eine Reihe Bilder der Skyline, was aber durch vorbeifahrende Lastwagen stark erschwert wurde – gegen diese Erschütterungen helfen auch faustdicke Stahlseile nichts!

Auch auf dem Rückweg halfen wir ein paar Touristen bei ihren Erinnerungsfotos, die sich vollumschwänglich bei uns bedankten. Dann hieß es an der Bushaltestelle neben der Brücke erneut warten, was aber durch freies Internet kein Problem war und den Anfang für diesen Blogpost ermöglichte.

Als der Bus eintraf, freuten wir uns bereits auf eine angenehme Fahrt, die jedoch durch das Ende der Schicht des Fahrers am Yacht-Hafen unterbrochen wurde und uns zum Umplanen zwang. Wir fanden auch recht zügig eine neue Route und begaben uns zur nächsten Bushaltestelle, die wir um etwa 100 Meter verfehlten, als der Bus kam.

Okay. Man möchte also mitgenommen werden. Man kennt ja das alte Klischee, man könne Taxis durch Winken und Pfeifen herbeirufen. In San Francisco funktioniert das tatsächlich, auch mit Bussen. Man winkt heftig dem Busfahrer zu und der hält dann einfach am Straßenrand an und nimmt einen mit. Egal, wo die nächste Bushaltestelle ist. SO hat das Stil!

Mit diesem ging es dann – das Fahrscheinkontrollgerät funktionierte zur Abwechslung einmal – bis nahezu vor die Haustür, während wir noch ein wenig angeregt über die Fortbewegungsmittel in San Francisco witzelten.

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