Point Pinole Regional Park

Wir wollten mal wieder die Umgebung erkunden und sind deshalb in den Norden Richmonds zum Point Pinole Regional Park gelaufen. Das ist ein netter Park mit einigen Trails und mit geschützten Bereichen für Tiere. Die Stadt ist gerade dabei für den Park einen neuen Eingang zu errichten, da es bisher nur einen offiziellen Eingang im Süden gibt.

Wir liefen dann einen anderen Weg zurück, als wir gekommen waren. Dabei kamen wir vorbei am West County Justice Center – wer kam eigentlich auf die Idee, das Zentrum für Gerechtigkeit zu nennen -, einer Detention Facility (Gefängnis). Nach dem 10-minütigen Warten an einem Bahnübergang, an dem der Zug kurzerhand auf der Straße parkte, hielten wir etwas Smalltalk mit einem Engländer, der in Saudi Arabien gelebt hat und jetzt in den USA gezogen ist.

Smalltalk

Da wir Briefmarken brauchen, machten wir uns dann gleich noch auf den Weg zum nächsten Post Office, welches 4,4 Kilometer vom Hotel entfernt liegt. Dort angekommen mussten wir feststellen: Die Post macht auch hier um 18 Uhr zu. Also ging es ohne Briefmarken zurück zum Hotel…

Laufroute

Gesamte Strecke: 22 Kilometer
(Quelle: Google Earth)

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Geschichtsdokumentationen

Beim Zappen durch die zahlreichen, nur schwer vom Fernsehprogramm von Idiocracy karikierten Sendern fand sich durch Zufall auch eine Dokumentation über die von den Römern erbauten Weltwunder.

Die Dokumentation war, abgesehen davon, dass man sich etwas in das Geschichtsdoku-Englisch reindenken musste, leicht verständlich und im Gegensatz zu typischen Geschichtsdokumentationen des ZDF wesentlich breiter gefächert. So wurde neben der reinen Technik auch sehr ausführlich erklärt, wie die geschichtlichen Hintergründe der einzelnen Bauwerke zu verstehen sind, und aus welchem Grund sie errichtet wurden. Auch die Bedeutung für die Römer wurde anschaulich erklärt.

Wahnsinnig spannend war, darauf zu warten, in welchem von drei konkurrierenden Maßsystemen (da hätten wir das römische, das imperiale, sowie das metrische) denn nun die nächste Maßangabe erfolgte. Aber auch daran gewöhnte man sich recht schnell, wenn man Fuß-Angaben durch 3 geteilt, und Meilen pro Stunde mit 1,6 multipliziert hatte, um zu was Metrischem zu gelangen. Die römischen Maße wurden meist noch mal in imperialen Größen angegeben, was zwar auch nicht viel mehr Aussagekraft besitzt, aber einem doch zumindest erklärt, dass das Panteon innen etwa ein halbes Pitch Field groß ist – wieviel auch immer das sein mag.

Auch in Bezug auf die Technik sind die Geschichtsdokumentationen scheinbar nicht in der porträtierten Zeit stehen geblieben, denn zahlreiche 3D-Animationen zur Illustration der Gebäude halfen ungemein, sich die dargestellten Bauwerke besser vorstellen zu können und die Architektur besser zu verstehen. Vielleicht guckt das ZDF diese Art von Dokumentationen ja auch irgendwann noch ab – denn so macht es wirklich Spaß – gut, nur metrisches System reicht, das imperiale dürfen die Amis ruhig behalten.

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Hiking

Als wären wir gestern noch nicht weit genug gelaufen, wollten wir heute das schöne warme Wetter ausnutzen, um im Walnut Creek wandern zu gehen. Das Ende vorweg: Wir sind 14,1 Kilometer gelaufen und haben dabei 531 Höhenmeter überwunden. Doch der Reihe nach.

Wanderroute

Wir hatten uns informiert, wo wir mit die Wanderung am besten beginnen könnten. So fuhren wir um 13 Uhr mit dem Bus an den Stadtrand und liefen dann eine Bergstraße zum Eingang des Nationalparks hoch. Dort hatte man direkt die schönste Aussicht, die man sich vorstellen kann. Wir folgten einem offiziellen Weg und trafen auf eine nette Frau, die gerade mit ihren Hunden unterwegs war. Sie lief eine Weile mit uns, während wir uns unterhielten. Allgemein scheint es ein beliebtes Gebiet für Hunde und ihre Herrchen zu sein.

Frauchen und ihre Hunde

Nach einigen Stunden gingen unsere Getränke aus. Aber genau zur richtigen Zeit kamen wir an einem kleinen Rastplatz an, der über eine Holzkonstruktion mit Wasserhahn verfügte. So konnten wir unsere Flaschen nachfüllen und waren gestärkt für den weiteren Weg. Der Weg war übrigens eine ehemalige Straße, die seit einem Landrutsch geschlossen ist. Die Natur holt sich nun langsam zurück, was ihr gehört.

Höhenprofil

Nachdem wir dann den Nationalpark verlassen hatten und auf 265 Meter über dem Meeresspiegel waren, wurden wir noch einmal von der Aussicht überrascht. Die ganze Golden Gate war im Hintergrund zu sehen. Sehr schön! Wir konnten das einige Zeit genießen, da die Straße, auf der wir ins Tal liefen, mit 20% Gefälle ziemlich steil war. Danach kamen wir an die BART-Schienen. Fabian fragte zwei Passanten, wo die BART-Station sei – links oder rechts. Antwort: Ja. Die richtige Frage wäre gewesen, welche BART-Station näher ist… Aber nachdem das geklärt war ging es (nach rechts) entlang der Schienen zur nächsten BART-Station, wo wir um 18 Uhr mit dem Bus zurück zur Hilltop Mall fuhren.

Plan für Morgen: Ausruhen.

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Sightseeing

Am Montag war Sightseeing in San Francisco angesagt. Wir hatten am Abend sowieso ein Treffen mit Jason und das gute Wetter eignete sich hervorragend für eine Tour durch die Stadt.

Wir fuhren mit BART zur Station Embarcadero und liefen dann den ganzen Hafen entlang zum berühmten Pier 39, dem Fisherman’s Wharf. Dort trafen wir auf zahlreiche Touristen aus allen Ländern – natürlich auch aus Deutschland. Von dort hatte man auch einen schönen Blick auf das Meer, auf Alcatraz und auf die Golden Gate Bridge.

San Francisco verfügt auch über ein kleines Stückchen Sandstand, den viele Einheimische selbst zu dieser Jahreszeit noch zum Baden und Tauchen nutzen. Hier beginnt auch ein alter, langer Steg, der einem nochmal einen schönen Ausblick auf alle Sehenswürdigkeiten entlang der Küste bietet.

Hier an dieser Stelle beginnt auch das Schienennetz des berühmten Cable Car, das Bürger und Touristen in die höher gelegenen Stadtteile bringt. Wir sind zu Fuß der 16%-Steigung gefolgt und dann über die bekannte Blumenstraße (Lombard Street) wieder zur Hauptstraße hinab gelaufen. Weiter ging es quer durch San Francisco in Richtung des mit Jason vereinbarten Treffpunkts. Leider kannte niemand der Leute, die wir nach dem Weg gefragt hatten, die gesuchte Straße. Nach einem Telefonat mit Jason hatten wir uns dann schließlich doch getroffen.

Er zeigte uns das Haus, in dem er momentan wohnt und in das wir vielleicht schon im November einziehen könnten. Es gehört der Zen Community (buddhistische Gemeinschaft) und liegt zentral in San Francisco. Wenn man sich an einige Regeln hält (Ruhe und Disziplin), dann darf man dort auch zu Gast sein, ohne dem Glauben nachzugehen. Wir werden am Mittwochabend mit Reverend Myo reden. Vielleicht wissen wir dann schon, ob und wann wir einziehen dürfen.

Fazit des Tages: 16 Kilometer zu Fuß sind viel…

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Erweiterte Sarkasmusdetektoren-Test-Anwendung (ESTA)

Nachdem wir die Einreise in die USA erfolgreich überstanden haben, können wir einen kurzen Rückblick auf das Electronic System for Travel Authorization (ESTA) werfen. Dieses ist für alle Reisenden in die USA notwendig, um visumfrei einreisen zu dürfen, was für private Reisen von weniger als 90 Tagen der Fall ist. Das Ausfüllen des Formulars an sich erfolgt recht problemlos und ist schnell erledigt. Was jedoch etwas länger brauchen könnte, ist die Entscheidung, ob die 7 Fragen zum persönlichen Hintergrund ernst gemeint sind.

Aber gehen wir diese doch einfach mal der Reihe nach durch:

A) Leiden Sie an einer ansteckenden Krankheit, an einer körperlichen oder geistigen Störung, oder betreiben Sie Drogenmissbrauch oder sind drogenabhängig?

Diese Frage hat bei der Beantwortung einige Zeit benötigt, insbesondere, da ich versucht habe, die Erklärung auf der ESTA-Seite zu verstehen. Diese umschreibt die Fragestellung so schwammig, dass jeder Schwamm als hydrophob zu bezeichnen ist. Komprimiert man die Aussage, bleibt als Essenz übrig: Sind Sie bescheuert?

Natürlich nicht!

B) Wurden Sie jemals auf Grund eines Deliktes oder einer Straftat gegen die Sittlichkeit oder aufgrund eines Vergehens im Zusammenhang mit Drogen verhaftet oder verurteilt, oder wurden Sie aufgrund zweier oder mehrerer Delikte oder Straftaten, für die das Strafmaß zusammengenommen fünf Jahre oder mehr betrug, verurteilt, oder haben Sie jemals Drogen in Umlauf gebracht, oder beabsichtigen Sie, zum Zweck krimineller oder sittenwidriger Handlungen einzureisen?

Nachdem wir schon mal geklärt haben, ob ein Dachschaden vorliegt, richtet sich diese Frage voraussichtlich an Politiker oder angestellte anderer Regierungsorganisationen. Schon schlimm, wenn man sich als Antragsteller ernsthaft fragt, was da geraucht wurde, obwohl genau das eigentlich ja von einem selber in Erfahrung gebracht werden soll. Der zweite Teil deckt sich dann aber doch wieder in Kurzfassung mit den einleitend erwähnten Institutionen, weshalb man diese Frage kurz auch hätte wie folgt formulieren können: Sind Sie kriminell?

Natürlich nicht!

C) Waren Sie jemals oder sind Sie gegenwärtig an Spionage- oder Sabotageakten, an terroristischen Aktivitäten oder an Völkermord beteiligt, oder waren Sie zwischen 1933 und 1945 in irgendeiner Weise an Verfolgungsmaßnahmen in Zusammenhang mit dem Naziregime oder dessen Verbündeten beteiligt?

Wer bis hierhin noch ernsthaft Antworten konnte, wird es spätestens mit der dritten Frage extrem schwer haben. Kurz um: Wollen Sie eine Runde „Globaler, thermonuklearer Krieg“ spielen?

Nein, wir wissen doch schon, wie das ausgeht!

Obwohl, geht ja eigentlich noch weiter: Denn seien wir mal ehrlich: Welcher Spion, Saboteur, Terrorist oder anderweitig Kriminelle gibt freiwillig zu, dass er spioniert, sabotiert, terroristische Anschläge verüben will, oder anderweitig das Gesetz brechen wird? Die einzige Personengruppe, die mir auf Anhieb dazu einfällt sind … Ach lassen wir das 😉

D) Beabsichtigen Sie, in den Vereinigten Staaten einem Beschäftigungsverhältnis nachzugehen, oder wurden Sie jemals vom Aufenthalt in den USA ausgeschlossen und abgeschoben, oder wurden Sie aus den Vereinigten Staaten ausgewiesen, oder haben Sie sich auf Grund von Täuschung oder Falschangaben ein Visum oder Zutritt zu den Vereinigten Staaten verschafft oder haben den Versuch dazu unternommen?

Nach dem wir die geistige Konstitution und die Kriminalakten abgearbeitet haben, geht’s nun ans Geldverdienen. Diese Frage ist, unter Beachtung der Einreise-Bestimmungen für visumfreies Reisen in die USA wenigstens nachvollziehbar. Aber muss man das gleich so übertreiben? So erweckt das den Eindruck, als ob man die Absicht hätte, das Geld aus dem Land zu tragen.

Wo kämen wir da hin? Natürlich NIEMALS!

E) Haben Sie jemals eine Person mit U.S.-Staatsbürgerschaft daran gehindert, das ihr gerichtlich zustehende Sorgerecht für ein Kind auszüben, oder haben Sie ihr dieses Sorgerecht vorenthalten oder verweigert?

Ich fasse zusammen: Sind sie verfassungsfeindlich?

Nein, auch wenn diese Frage bei einigen Regierungsmitgleidern durchaus ausfiltern dürfte …

F) Wurde Ihnen jemals ein Visum für die Vereinigten Staaten oder die Einreise in die Vereinigten Staaten verweigert oder Ihr Visum für die Vereinigten Staaten nachträglich für ungültig erklärt?

Wer bis hierhin durchgehalten hat, kann sich glücklich schätzen. Insbesondere, wenn er bereits einmal diese Prozedur über sich ergehen lassen hat. Im Kontext der vorigen Fragen wäre „Wollten wir Sie schon mal nicht mehr haben?“ dann doch die passendere Frage gewesen.

G) Haben Sie jemals Anspruch auf Immunität vor Strafverfolgung erhoben?

Bliebe noch die letzte Frage: „Sind Sie auf der Flucht und wollen jetzt von uns Schutz haben?“ – In Anbetracht dessen, dass ESTA seit September $14 „Tourismusförderungsgebühr“ kostet, könnte man das durchaus als Schutzgeld fehlinterpretieren.

Fasst man also etwas zynisch zusammen, könnte durchaus der Eindruck entstehen, die USA möchte keine Touristen … Nunja, wer weiß …

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